Die Kläranlage Treuenbrietzen

Inbetriebnahme: 18. April 1994
Die Kläranlage Treuenbrietzen arbeitet nach dem Verfahren der mechanisch-biologischen Abwasserreinigung mit simultaner aerober Schlammstabilisierung und ergänzender chemischer Phosphatfällung. Das Abwasser wird der Kläranlage über einen Freigefällekanal zugeführt. Im Zulaufpumpwerk wird das ankommende Abwasser mittels Rohrschneckenpumpen auf den höchsten Punkt angehoben und durchströmt im freien Gefälle die folgenden Anlagenteile:

Doppelrostfeinrechen
mit nachgeschalteter Rechengutpresse zur Abscheidung von Grobstoffen und deren Entwässerung mit Abwurf in einen Container.

Kombinierter Langsand- und Fettfang
mit Belüftung zur Abscheidung von Sand und Fett, die mittels Räumerwagen, Sandklassierer und Fettpumpe Containern zugeführt werden.

Verteilerbauwerk 1
zur Verteilung des Abwasserstromes auf die Belebungsbecken 1 und 2.

Belebungsbecken 1 und 2,
hier wird die Schmutzfracht mit Hilfe von Luftsauerstoff, der mit Hilfe von Gebläsen und den schnellumlaufenden Brücken in das Becken eingebracht wird und einer Regelung, die die einzelnen oxischen, anoxischen und anaeroben Prozessphasen regelt, biologisch abgebaut.

Verteilerbauwerk 2
zur Verteilung des Abwasserstromes auf die Nachklärbecken 1 und 2.

Nachklärbecken 1 und 2
sind Absetzbecken mit langsam umlaufenden Räumerbrücken, in denen das gereinigte Abwasser vom biologischen Schlamm getrennt wird. Das gereinigte Abwasser füllt über eine Zahnschwelle in die Ablaufrinne des Nachklärbeckens. Der abgesetzte Schlamm wird wieder der Biologie zugeführt oder als Überschussschlamm abgezogen.

IDM-Messschacht:
hier wird in einem Rohr der Volumenstrom des gereinigten Abwassers, der die Kläranlage über einen Freigefällekanal in Richtung Nieplitz verlässt, mit Hilfe einer magnetisch-induktiven Durchflussmessung ermittelt.

Kombinierter Langsand- und Fettfang

Belebungsbecken 1 und 2

Nachklärbecken

Weitere wichtige Teile der Verfahrenstechnik sind:

Rücklaufschlammpumpwerk:
hier wird mittels Rohrschnecken der abgesetzte Schlamm aus den Nachklärbecken der Biologie in den Belebungsbecken zugeführt bzw. mit einer Tauchpumpe als Überschussschlamm in die 3 Schlammsilos zur Zwischenlagerung gepumpt.

Gebläsestation
ist ein unterirdischer Raum, in dem 5 Gebläse für die Belebungsbecken und 2 Gebläse für den Sandfang aufgestellt sind.

3 Schlammsilos
zur Zwischenlagerung und statischen Eindickung des Überschussschlammes, der bei Bedarf einer landwirtschaftlichen Verwertung oder Kompostierung zugeführt wird.

Fäkalannahmestation
mit Durchflussmesseinrichtung zur Annahme von mobilentsorgtem Schmutzwasser bzw. Fäkalschlamm und Schlammspeicher (12 m3)

Messcontainer
und andere Messgeräte, die verschiedene Parameter messen und an die Regelung weitergeben.

Schaltwarte
mit BIOCON-Regelung zur Verarbeitung der übermittelten Messdaten und Regelung der einzelnen Anlagenteile und Schaltschrank zum Schalten sämtlicher elektrisch betriebenen Anlagenteile und Aggregate.

Betriebsgebäude

Schaltwarte

Schlammsilos

Fäkalannahmestation

Technische Daten

Belebungsbecken 1 und 2
Table Title
Belebungsbecken 1 und 2
d = 33 m
V = 3900 m3
Nachklärbecken 1 und 2
d = 22 m
V = 1300 m3
Schlammsilo 1 und 2
d = 10 m
V = 480 m³
Schlammsilo 3 (Bj. 2002)
d = 16,5 m
V = 700 m3
Ausbaugröße
2 x 10000 EW (+ 25 %)
Trockenwetterzufluss
2 x 1500 m3/d
max. Zufluss
2 x 4000 m3/d
Jahresschmutzwassermenge
600.000 m3
Überwachungswerte
BSB5
20mg/l
CSB
90 mg/l
NH4-N
10 mg/l
N ges.
18 mg/l
P ges.
1 mg/l

Durch die Kläranlage Treuenbrietzen wird derzeit das Schmutzwasser von insgesamt 10.781 EW gereinigt. Davon werden 9.347 EW zentral über die öffentliche Kanalisation aufgeleitet. Für die restlichen 1.434 EW erfolgt die Zuführung zur Kläranlage mobil (mittels Fäkalfahrzeug).

Zum zentralen Kanalisationssystem gehören derzeit:

83,2 km Abwasserleitung insgesamt (davon: 44,8 km Freigefälleleitung, 38,4 km Abwasserdruckleitung)
16 Abwasserpumpwerke
179 Druckentwässerungstationen (Hauspumpwerke).

Betriebshalle

Einlaufbauwerk

Belebungsbecken

Nachklärbecken

Gebläsestation

Schlammsilos